Zum Methodenkoffer der Theory of Constraints gehören u.a.

  • Bottleneck-Analyse und DBR-Umsetzung
  • Evaporation Cloud zur Konfliktlösung
  • Thinking Process 
Ein typischer Bottleneck

Bottleneck-Analysen: Verbesserungsmaßnahmen machen nur dort Sinn, wo ihre Erfolge wirklich zur "Bottom Line" beitragen, also das Gesamtsystem verbessern. Die leidige Erfahrung von Staus auf unseren Autobahnen, oft infolge eines Unfalls, zeigt genau dieses Problem. Die Abhilfe ist natürlich naheliegend: das gestrandete Fahrzeug beseitigen. Wie im realen Leben eines Produktion (oder auch eines Büroprozesses) kann dies manchmal länger dauern. Eine größere Investition zur Beseitigung des Bottleneck passisert nun einmal nicht über Nacht. Manchmal liegen die Bottlenecks auch nur im Bereich von "wir haben das schon immer so gemacht" - jedenfalls lohnt sich diese Analyse immer, auch wenn nach der Beseitigung des Bottlenecks ein neuer auftauchen wird. 

ein angepasster Feed kann helfen

Der viel schnellere "Fix" des Bottleneck liegt zunächst einmal darin, zu verhindern, daß die vorgeschalteten Prozesse den Bottleneck "zuschütten", daß vor dem Bottleneck sich das Material staut (wie auf der Autobahn). Der Bottleneck muß also den Takt bestimmen - wenn die Autos mit 60 km/h abfliessen dürfen sie auch nur mit 60 km/h zugeführt werden - unsere Autobahnleitsysteme versuchen dies mit leidlichem Erfolg.

Andererseits darf der Bottleneck auch nicht "leerlaufen", denn sonst geht Kapazität verloren...

Die schematische Darstellung eines Produktionsprozesses verdeutlicht dieses Drum-Buffer-Rope (DRM) Prinzip: der Engpaß/Bottleneck gibt den Takt ("Drum"), er wird durch einen (nicht übergelaufenen) Puffer "geschützt" ("Buffer") und nach dem vorgeggebenen Takt durch die vorgeschaltete Produktionskette ("Rope") versorgt. Am Ende steht ein für die gegebene Auslegung optimaler Durchsatz bei minimalem Working Capital. 

Drum Buffer Rope

Konfliktlösung ("Evaporating Cloud"): Oft steht der Lösung eines Problems ein Widerspruch entgegen, der nur einen Teil der als notwendig empfundenen Problemlösungen zuläßt (die Dominanz des "ODER"). Um in solchen Fällen zu besseren Lösungen zu kommen, schlägt Goldratt den Denkprozeß der "Evaporating Cloud" vor: denn in der Regel sind nicht die Notwendigkeiten ("needs") entscheidend für die Lösung des Konflikts, sondern sondern die abgeleiteten Anforderungen ("wants"). Durch Entwickeln von Lösungen, die die Notwendigkeiten befriedigen, ohne daß die abgeleiteten Anforderungen erfüllt sein müssen, bieten einen Ausweg aus dem Dilemma, die Wolke löst sich auf. 

Evaporating Cloud
Transition Tree

Transition Tree (und andere Trees) nutzt die Theory of Constraints zur Darstellung komplexer Kausal-Zusammenhänge. Im Grund sind diese "Bäume" ähnlich der Argumentation bei einer Root Cause Analyse, nur dass man bewußt in die Breite geht, vorwärts und rückwärts argumentiert, auch festhält, was Umgebungsvariablen sind und was beeinflußt werden kann, zusätzlich günstige und unerwünschte Effekte identifiziert und weiterverfolgt. So läßt sich ein Ist-Zustand aufnehmen, ein Soll-Zustand entwerfen und der Übergang dargestellen.