Risk Management

Risikomanagement spielt auf den verschiedenen Ebenen eines Unternehmens eine Rolle: bei der Finanzberichterstattung, bei der Bewertung von Risiken bei Investitionen oder Produkten ebenso wie bei der Festlegung von Lagerbeständen. Auf das Thema Compliance soll hier nicht näher eingegangen werden, aber es sollen kurz Werkzeuge der Risikobetrachtung angesprochen werden:

Predictive / Preventive Maintenance

Für jeden Produktionsleiter eine Herausforderung: wie kann ich Reparaturbudget und Produktionsplan optimal in Einklang bringen. Meist ist eine Reparaturmaßnahme vor dem eigentlichen Crash wesentlich günstiger - nur: was ist der richtige Zeitpunkt?

  • bei einer hinreichend großen Zahl von vergleichbaren Fällen läßt sich die Ausfallwahrscheinlichkeit über eine Weibull-Verteilung abschätzen (wenn es denn wieder der gleiche Ausfallgrund ist, und es bleibt die statistische Unsicherheit).
  • bei Großanlagen geht man eher einen anderen Weg: z. B. über Vibrationssensoren in Kombination mit einem geeigneten Alarmmanagement.
  • die Kombination mit multivariaten Auswertesystemen scheint hier weitere Vorteile zu bringen.  

Simulationsrechnungen

Hat man eine hinreichende statistische Basis und ein Modell, lassen sich z. B. Lagerbestände auf der Basis von Anlagenverfügbarkeiten und historischen Verkaufsmengen simulieren. Es bleibt dann die Frage, wieviel Risiko man bereits ist zu tragen - bei Kenntnis der Variation der Eingangsdaten. Das Stichwort lautet hier: Monte Carlo Simulation - entsprechende Pakete gibt es z. B. für MSExcel.  

Risikoabschätzung per FMEA

Die Fehlermöglichkeits- und -einflußanalyse (FMEA) formalisiert die Meinung von Experten zu einem Produkt- oder Prozeßrisiko. Diskutiert werden die Fehlerwahrscheinlichkeit (entlang einer logarithmischen Skala von quasi nie bis extrem häufig), die Fehlerauswirkung (von kaum merklich bis katastrophal) und die Möglichkeit, den Fehler vor kritischen Auswirkungen zu bemerken und Korrekturmaßnahmen zu treffen. Die drei Bewertungen auf einer Skala von 1 bis 9 werden multiplikativ verknüpft und ergeben so eine Risikoprioritätszahl. Je höher diese ist, umso wichtiger ist es, Korrekturmaßnahmen zu treffen, die dann im Ergebnis zu einer deutlich niedrigeren RPZ führen sollten. Die FMEA ist u. a. Standard in der Automobil- und Pharmaindustrie.

Es empfiehlt sich, reale Ausfälle immer wieder zur Überprüfung der FMEAs zu nutzen - wie bei einer RCA läßt sich auch für eine FMEA eine "Rückverfolgung möglicher Ursachen" anwenden (siehe RCA, aber auch TOC Methoden).

REACH

Die REACH-Verordnung der EU von 2006 (Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals) regelt das Inverkehrbringen von Chemikalien. Dies macht(e) zusätzliche Untersuchungen in erheblichem Aufwand erforderlich und stellt - bei Unvollständigkeiten - ein signifikantes Geschäftsrisiko dar. Für eine entsprechende Beratung empfehlen wir Reach-ChemAdvice.